Wundersame Märchen
 Reise in die Märchenwelt 



Veranstaltungstermine

Auch 2015 veranstaltet die Autorin der Wundersamen Märchen
Christa Anderski Lesungen, zu denen Sie herzlich eingeladen sind.

Zur Anmeldung schreiben Sie bitte eine kurze Nachricht an die Autorin, zu welcher Veranstaltung und mit wieviel Personen Sie kommen möchten.


Termine für die Lesungen 2015   -   Aktuelles Programm  (PDF, 2,4 MB)

  • Autorenlesung Christa Anderski:
    "Es war einmal" - Neue Märchen für Erwachsene
  • Donnerstag, 23. April um 15 Uhr [Ausgebucht]
  • Mittwoch, 23. September um 19 Uhr
    Café Startklar, Düsseldorf
  • Freitag, 20. Nov um 19:30 Uhr
    Düsseldorfer Lesefest 2015, Morsestr. 20
  • Mittwoch, 25. Nov um 15 Uhr
    Gemeindezentrum Lukaskirche Düsseldorf

Termine für die Märchenlesungen 2016

  • Dienstag, 15. Nov um 18 Uhr
    Gemeindezentrum Lukaskirche Düsseldorf

Wir haben unseren Kindern beigebracht, nur noch mit den Augen und dem Verstand zu sehen. Das Sehen mit dem Herzen haben sie und wir verlernt.

Den von Bruno Bettelheim geprägten Aufruf „Kinder brauchen Märchen“ erweitern wir „Auch Erwachsene brauchen Märchen!


Das reine Herz (Leseprobe)

Es war einmal ein alter Schäfer, der hatte drei Söhne. Die beiden älteren waren sehr bemüht, Reichtum anzuhäufen. Da sie dies nicht zu Hause konnten, zogen sie schon bald in die Welt, um dort ihr Glück zu suchen. Der jüngste der Brüder aber war ein Träumer; er liebte es die Schafe zu hüten, im Gras zu liegen und den Wolken nachzuschauen.

So blieb Hans bei seinem alten Vater und als es ans Sterben ging, saß er an seinem Bett und hielt ihm die Hand. Sein Vater war sehr schwach und konnte kaum noch sprechen, doch seine letzten Worte waren: „Bewahre dir dein reines Herz!“ Dann schloss er die Augen und starb. Als er seinen Vater begraben hatte, kamen seine Brüder, die inzwischen reich geworden waren, und forderten ihren Anteil am Erbe. Hans widersprach nicht und musste nun mit einem kümmerlichen Erbteil und sechs Schafen sein Leben fristen.
Jeden Tag hütete er die wenigen Schafe, die ihm noch geblieben waren, aber oft hatte er so großen Hunger, dass er den blauen Himmel, das Wogen der Gräser im Wind nicht mehr genießen konnte.

Eines Tages hielt Hans es nicht mehr aus. Er verkaufte das Wenige, das er noch besaß, ging zu seiner Lieblingsweide und schnitzte sich eine Flöte. Dann machte er sich auf, in die Welt zu gehen. Bei jeder Hochzeit, bei jeder Taufe und sonstigen Festlichkeiten spielte er auf und verdiente sich so sein karges Brot. Unterwegs pflückte er Äpfel und Beeren und trank aus den Brunnen und Quellen. So ging es bis zu Einbruch des Winters. Die Menschen zogen sich in ihre Häuser zurück, es wurden kaum noch Feste gefeiert, die Quellen begannen langsam zuzufrieren.
Es hungerte ihn sehr, weil er kaum noch etwas verdiente, doch betteln mochte er nicht.

Eines Abends ging er durch ein Dorf, sah überall die Lichter brennen und die Menschen beim Abendbrot sitzen. Traurig und hungrig ließ er sich auf dem Brunnenrand nieder. Er wusste nicht mehr weiter.
Während ihm langsam die Tränen aufstiegen, hörte er plötzlich einen festen Schritt auf ihn zukommen. Er drehte sich um und erblickte einen vornehm gekleideten Herrn. Dieser blieb vor ihm stehen und sagte:
„Du scheinst nicht weiter zu wissen. Ich kann dir vielleicht helfen.“ ...


Leseprobe aus:
, Märchen aus Band III Wundersame Märchen
(Neuerscheinung 2015)


Märchen

Märchen gab und gibt es zu allen Zeiten und auf der ganzen Welt. Sie sind Brücken zwischen Magie und Realität, sie sind die Bewahrer universeller Wahrheiten.
In ihnen wird überliefert, was allen Menschen auf der ganzen Welt gemeinsam ist. Sie erzählen von Konfliktsituationen, die jeder von uns einmal durchlebt. Jedes Kind muss sich von seinen Eltern lösen, jeder Mensch ist auf sich allein gestellt und muss sich der Welt mit Mut und Selbstvertrauen entgegen treten. Jeder von uns hat Geschwister oder Gefährten, mit denen er sich vergleicht und in Rivalität verstrickt. Liebe in vielerlei Form begegnet uns auf unserem Lebensweg und schafft oftmals tiefe Konflikte. Auch Krankheit, Verzweiflung und Tod, Rache und Mitleid, Neid und Hass sind Phänomene, mit denen wir auf unserm Weg durch diese Welt in Berührung kommen und von den die Märchen verkünden.


Da Märchen sich auf den unterschiedlichen Erdteilen so ähnlich sind, haben sich Menschen gefragt, wie es zu dieser Ähnlichkeit kommt. Es wurden mehrere Erklärungsansätze gefunden. Holger Ehrhardt, Professor an der Universität Kassel führte hierzu aus:

  • Man ist auf die sogenannte Migrations- oder Wandertheorie gekommen. Die Forscher spekulierten, dass alle Märchen ursprünglich aus einem bestimmten Land oder Erdteil stammten und durch Völkerwanderungen über den ganzen Erdball verteilt wurden. Hierbei wurden Erzählungen aus Afrika genannt oder germanische Mythen als Ursprung genannt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts hat man altindische Erziehungsbuch Pantschatantra aus dem dritten Jahrhundert entdeckt. In ihm entdeckte man beispielsweise das Froschkönig-Motiv, so dass man Indien als Ursprungsland für die Märchen gehalten hat. Die Märchen müssen mit den entsprechenden Völkern in die Welt gewandert sein.

  • Heute herrscht mehr die Polygenese-Theorie vor. Es hat sich gezeigt, dass es Motive gibt, die in Kulturkreisen auftauchen, die keinen Kulturkontakt mit anderen Kulturen hatten. Aus diesem Grund geht man davon aus, dass gewisse Motive einfach "menschlich" sind, und dass die Märchen diese Motive aufgreifen an verschiedenen Punkten der Welt gleichzeitig oder zu unterschiedlichen Zeiten.

  • Eine ähnliche Ursprungstheorie ist C.G. Jungs Theorie von den Archetypen. Er geht von einem kollektiven Unbewussten aus, das allen Menschen gemeinsam sei. Archetypen sind psychische Strukturen im kollektiven Unbewussten, die bewirken, dass wir Menschen eine vergleichbare Wirklichkeit erleben, dass wir uns in der kognitiven und emotionalen Informationsfülle zurechtfinden, also überleben können. Archetypische Themen, wie etwa „Tod und Wiedergeburt“, die zum Beispiel bei wichtigen Lebensübergängen erfahrbar sind, sind Themen, die schon immer zum Menschsein gehört haben. Ein solcher Archetyp ist ein seit alters her vorhandenes Bild, das sich vor allem in Mythen, Märchen und Träumen ausdrückt, um die Erfahrung Tod zu verarbeiten.

  • Es gibt auch (wissenschaftlich nicht anerkannte) Versuche, den Ursprung eines Märchens auf einen konkreten Ort und reale Personen zurückzuführen, z.B. Die wunderschöne Margaretha von Waldeck aus Hessen, die 1554 im Alter von 21 Jahren vergiftet wurde, soll das reale Vorbild für Schneewittchen gewesen sein, behauptet ein Heimatkundler aus der Region Frankfurt. Die sieben Zwerge seien in Wirklichkeit Bergleute gewesen, die aufgrund von schlechter Ernährung kleinwüchsig blieben.


Weiterführende Verweise zu Märchenseiten im Internet

Märchen Veranstaltungen

Märchen Definition

  • Weltweit erstes Märchenlexikon im Internet
    Märchenlexikon der edition amalia
    "Das Märchen verbindet Menschen verschiedener Herkunft.
    Es ist ein übernationales Kulturgut mit reicher, mündlicher und schriftlicher Tradition."